Geschichte:
Einst ward die Welt nur leerer Raum, beherrscht von zwei Kräften, die
existierten seit dem Anbeginn der Zeit, Animus, der Statik, und Anima, dem
Wandel. Während Animus sich zufrieden gab mit dem einfachen Sein, so fuhr
in Anima das Begehren, etwas zu ändern am leeren Raum, und so schuf sie die
Erde unter unseren Füßen, die Wälder, die uns umgeben, und das Wasser, das
uns umfließt. Sie erschuf Mensch und Tier und füllte ihre Welt mit Leben,
welches einem stetem Wandel unterzogen war, und es war ihr zum
Wohlgefallen und sie langweilte sich nimmermehr, und Jahrtausende lang
erfreute sie sich des Lebens das sie geschaffen.
Animus derweilen erfuhr von ihren Taten und ward erstaunt über ihr
buntes Treiben, hatte er doch Äonen lang nur existiert, ohne eine Veränderung
zu durchleben. Doch obgleich ihn die reine Existenz dieser Leben nicht störte,
so war es doch der stetige Wandel, die Unkontrolliertheit, mit der das Leben
von statten ging. Die Menschen und Tiere taten, was ihnen Wohlgefallen war,
auf Kosten anderer und ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.
Sie brauchten einen Herrscher, der für Ordnung sorgte in ihren Reichen.
So sprach Animus zu Anima:
„Du hast sie erschaffen, du musst herrschen über sie.“
Doch Anima war abgeneigt, wollte sie doch keine Routine in ihre Tage bringen,
und sie sprach: „Ich wäre freilich eine schlechte Herrscherin, bin ich doch
willkürlich und unberechenbar. Auch sollen meine Schöpfungen selbst
entscheiden, ob sie der Hilfe bedürfen.“
Und so trat Anima auf die Erde und fragte jedes Tier, ob es einer Herrschaft
bedürfe, und alle Tiere freuten sich und nahmen die Hilfe in Anspruch und
bekamen einen Gott, jede Tierart einen eigenen, der ward geschaffen aus einem
von ihnen. Als letztes fragte Anima auch den Menschen.
Doch die Menschen verneinten lachend, hatten sie doch schon längst ihre
eigenen Herrscher gewählt, ihre eigenen Götter.
Darüber ward Anima erbost und sprach, dass nur sie Götter erhob und nicht
die Menschen. Doch anmaßend ließen sich die Menschen nicht auf ihr Angebot ein und behielten ihre eigenen Herrscher, die untereinander uneins und zerstritten waren. Jahrhunderte vergingen und Kriege und Hungersnot suchten die Menschen heim, und sie bereuten ihr Tun und beteten zu Anima, dass auch sie einen Gott bekämen. Anima kam, doch merkte sie, dass die Menschen keine
Einsicht zeigten, nur aufgrund der machtvollen Göttlichkeit, die einer von
ihnen erlangen würde, wollten sie das Angebot akzeptieren.
Und so sprach Anima ein letztes Mal zu den Menschen:
„In euren Herzen sehe ich nicht Reue, sondern Grimm und Gier, und so sei
euch euer Wunsch verwehrt. Doch Ordnung braucht ihr Wohl, wie ich
erkenne, und so gebe ich jedem der Götter die Aufsicht über einen Teil eures Seins. Maruk, der Bär, soll wachen über eure Menschlichkeit und Güte,
Naruna, die Wölfin, soll euer Überleben sichern auch in dunkelster Zeit,
Hestaro, der Adler, soll wachen über euren Mut und Kampfesgeist
und Tristofoli, die Eule, über Geist und Seelenheil. Alle Götter der Tierwelt werden über euch wachen, euch schützen, aber auch ermahnen.
So vergesst mich und erkennt sie als eure Götter an.“
Und die Götter erschienen und die Menschen fielen auf die Knie und beteten,
und alsbald kehrte Frieden in den Landen ein. Doch Anima ward seit diesem Tag nie mehr gesehen auf Erden.
Götter:
Maruk - Bär, Hauptgott: Familie, Fürsorge, Beschützen
Tristofoli - Eule, Hauptgöttin: Weisheit, Wissen, Scharfsinn
Hestaro – Adler, Hauptgott: Stolz, Prinzipien, Pflichten
Naruna – Wölfin, Hauptgöttin: Jagd, Sinne, Überleben
Rabuk - Rabe, Nebengott: Klugheit, Kreativität
Laku - Reh, Nebengott: Scheuheit, Sanftheit
Esta - Schwalbe, Nebengöttin: Eleganz, Schönheitssinn
Glister – Otter, Nebengott: Anpassung, Wankelmut
Grunda – Kröte, Nebengöttin: Gemütlichkeit, Soziales
Folstar – Krähe, Nebengöttin: Neugier, Empathiearmut
Nosgar – Hengst, Nebengott: Fruchtbarkeit, Temperament
Gebet:
(In Arbeit.)